Naturschutzgebiet Hollweger Moor
Das Hollweger Moor ist ein Naturschutzgebiet in der niedersächsischen Stadt Westerstede im Landkreis Ammerland. Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG WE 211 ist 91 Hektar groß. Es liegt nordwestlich von Westerstede und besteht aus unkultiviertem Hochmoor, Heideflächen und Feuchtgrünland. Das Grünland wird landwirtschaftlich genutzt und dient als Pufferzone gegen die das Naturschutzgebiet umgebenden, überwiegend intensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutzflächen. Im Kernbereich des Schutzgebietes kann sich das Hochmoor regenerieren. Das Moorgebiet wird zum Augustfehn-Kanal entwässert, der bei Augustfehn ins Aper Tief mündet. Das Gebiet steht seit dem 21. Dezember 1991 unter Naturschutz. Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Ammerland.
Renaturierung Hollweger Moor
Seit 1996 wird das Hollweger Moor renaturiert. Dies geschieht mit mit öffentlicher und privater Unterstützung.
Renaturierung
Hollweger Moor
Mit viel privaten Engagement suchen Justin Müller mit seinem Mentor Uwe Riegel und vielen weiteren privaten Helfern, im Hollweger Moor nach Methoden, mit denen eine Renaturierung auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich durchgeführt werden kann. So züchten die beiden Torfmoose auf schwimmenden Fliesinseln, um diese als Initialpflanzen auszubringen und untersuchen die Auswirkung von intensivem Güllen auf Hochmoorgrünland.
Wir schützen unser Moor
Entkusselsaktion 2023
Kleinlibellen im
Hollweger Moor
Zygoptera (Kleinlibellen)
Es gibt in Deutschland 81 nachgewiesene Libellenarten. Über die Hälfte davon sind bedroht.
Die Hauptursache für die Bedrohung und letztendlich das Aussterben der jeweiligen Art liegt in dem Verlust ihres Lebensraumes.
Zygoptera
Zygoptera, Kleinlibellen, zu den Libellen (Odonata) gehörendes Taxon, zu dem rund 2400 Arten gehören. Bei den Z. sind die Vorder- und Hinterflügel annähernd gleich gebaut und können über dem Abdomen aneinander geklappt werden. Die Männchen besitzen am Abdomenende zwei Zangen. Auffälligstes Merkmal bei den Larven sind die drei blattförmigen Anhänge am Ende des Abdomens, die bei Sauerstoffmangel eine respiratorische Funktion haben. Die Z. leben räuberisch, wobei sie ihre Beute nicht nur im Flug fangen, sondern auch sitzende Tiere von Pflanzen absammeln. Auffälligste Art bei uns ist die bis 5 cm körperlange Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo), deren Männchen blaugrün glänzende Flügel von bis zu 7 cm Spannweite hat.
Abbildung 7
Bestandsentwicklung im Hollweger Moor
Abbildung 7: Bestandsentwicklung dreier Zygopterenarten im Hollweger Moor. Gezeigt werden die Jahresmaxima (Individuen/Tag) in Prozent im Verlauf der Jahre von 2005 bis 2022. Lestes dryas (max. 60 Tiere/Tag); Coenagrion lunulatum (max. 250 Tiere/ Tag); Enallagma cyathigerum (max. 1.045 Tiere/Tag). Der Bestand von E. cyathigerum erholte sich nach dem Zusammenbruch im Jahr 2019 wieder, während C. lunulatum seit 2019 nicht mehr schlüpfte. Lestes dryas wurde 2018 erstmalig nachgewiesen, schlüpfte dann in den Jahren 2020 und 2021, fehlte aber 2022
Coenagrion lunulatum
Coenagrion lunulatum konnte sich in beiden Untersuchungsgebieten bis zum Jahr 2018 halten; Tandem am 09.05.2018 im Engelsmeer.
Nach der Trockenheit gelang weder im Engelsmeer noch im Hollweger Moor die Wiederbesiedlung bis zum Abschluss unserer Untersuchung im Jahr 2022.
Aeshna mixta
Nach der Trockenheit gelang weder im Engelsmeer noch im Hollweger Moor die Wiederbesiedlung bis zum Abschluss unserer Untersuchung im Jahr 2022.