Landschaftsschutzgebiet
"Niederungen an der
großen Norderbäke"

Zwischen der Autobahn A 28 bei Moorburg, Stadtgemeinde Westerstede, und dem Ort Apen durchfließt die Große Norderbäke auf einer Länge von ca. neun Kilometern einen nahezu ausschließlich als Grünland genutzten Niederungsbereich im Westen des Landkreises Ammerland. Für Teilbereiche liegen Brutvogelkartierungen über mehrere Jahre vor: In einem etwa 100 Hektar großen Untersuchungsgebiet im Nordteil der Niederung bei Hollwegerfeld, Stadt Westerstede, wurden für 1995-1998 und 2001 und 2002 Kartierungen der Wiesenbrüter vorgenommen. In diesem Bereich hat der Landkreis Ammerland im Zuge der Flurbereinigung, die im Rahmen des Neubaus der A 28 durchgeführt wurde, Flächen erworben. In Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg und der Ammerländer Wasseracht führte der Landkreis bereits 1994 Entwicklungsmaßnahmen durch, z.B. Rückbau der Bäke mit Böschungsabflachungen, Einbau von Buhnen, Holzstubben und Sandfängen zur Änderung der Fließeigenschaften, Anlagen von Blänken und Entfernung von Gehölzen. In den Kartierungen wurden stabile Bestände des Kiebitzes von 10-15 Revieren festgestellt. Regelmäßig brüteten dort Uferschnepfe, Großer Brachvogel und Bekassine mit jeweils um zwei Paaren. Daneben kommen Krickente und Schwarzkehlchen im Gebiet vor. Das Braunkehlchen wurde letztmals 1998 als Brutvogel festgestellt. Im Zuge der in 2007 vorgenommenen ADEBAR Kartierung konnten die Bestände, allerdings mit methodisch bedingtem geringerem Kartieraufwand, bestätigt werden. Weitere Teilbereiche der Niederung befinden sich im Eigentum des Landkreises Ammerland oder werden bzw. wurden im Zuge von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen oder verschiedener vertraglicher Extensivierungsmaßnahmen naturnäher bewirtschaftet. Im Südbereich bei Klauhörn liegt ein Flächenpool der Gemeinde Apen, der eine Größe von ca. 30 Hektar hat. Im Auftrag der Gemeinde Apen werden zur Begleitung von vorgenommenen Kompensationsmaßnahmen (Erfolgskontrolle) dort ebenfalls regelmäßige Brutvogelkartierungen durchgeführt. Dabei wurden u. a. Vorkommen von Rebhuhn, Wachtel, Kiebitz, Großem Brachvogel, Wiesenpieper, Schwarzkehlchen und Neuntöter festgestellt.